Hallo ihr Lieben, heute stelle ich euch Die Saphirtür von Stefanie Lasthaus vor. Es ist das erste Werk der Autorin, das ich gelesen habe, und es konnte mich von Beginn an überzeugen. Besonders der Schreibstil hat mich angesprochen, aber es gab noch vieles mehr, das mich zu begeistern wusste. Viel Spaß beim Lesen der Buchbesprechung.
Kurzbeschreibung
Isla ist eine junge Frau, die bei den Austins im Jahre 1957 eine Stelle als Privatlehrerin antritt. In dem Haus der Austins unterrichtet sie nicht nur die kleine Ruby, sondern lebt dort auch wie die übrigen Angestellten. Schnell bemerkt sie, dass mit ihrem Schützling etwas nicht stimmt. Das Mädchen ist blass und behauptet, nicht mehr träumen zu können. Isla will dem nachgehen und fängt schnell an, die kuriosesten Dinge zu träumen, die sich mehr als real anfühlen. Dabei stößt sie auf eine Tür, die in eine magische Welt führt …
Dieses Mal lauerten keine Schrecken im Halbdunkel von Silverton. Im Gegenteil, die Nacht kam Isla fast schon vertraut vor. Eine Verbündete, der sie ihre Geheimnisse, ohne zu zögern, anvertrauen konnte und die ihren Herzschlag beruhigte.
Meinung
Alles in allem konnte mich Die Saphirtür positiv überraschen. Einige befreundete Blogger erzählten mir im Vorwege, dass ihnen der Schreibstil der Autorin nicht zusagt und ihnen ihr anderes Werk – Das Frostmädchen – überhaupt nicht zusagte. Sie würden dem neuen Roman der Autorin sehr skeptisch gegenüberstehen. Ich möchte mich ungern von solchen Meinungen beeinflussen lassen, aber wenn sie mir öfter zu Ohren kommen, habe ich sie beim Lesen leider dennoch im Hinterkopf. Umso glücklicher war ich, dass Die Saphirtür nicht das war, was ich im Vorwege gehört habe. Ich finde den Roman schön und kann mir sogar vorstellen, ihn ein weiteres Mal zu lesen. Besonders zu so kuscheligen Herbsttagen wie den jetzigen.
Sympathische Figuren
Das Figurenspektrum hält sich in diesem Roman in Grenzen. Isla hat als Protagonistin den meisten Anteil der Geschichte, aber auch über Ruby kann der Leser viel erfahren. Zunächst einmal zu Isla, die mich mit ihrer ruhigen und klugen Art sofort begeisterte. Isla hat eine durchdachte, stille und dennoch selbstbewusste Art – ihr Charakter spricht mich einfach an. Sie kümmert sich mit großer Sorgfalt um Ruby und geht sehr bedacht mit ihr um. Ruby selbst schloss ich ebenfalls rasch ins Herz. Sie ist sechs Jahre alt und verhält sich besonders für ein Kind dieses Alters. Gerade zu Beginn des Romans war sie sehr ängstlich, aber sie blüht von Seite zu Seite mehr auf.
Die Nebenfiguren, seien das Rubys Eltern, Hannah oder Jeremy, sind in meinen Augen alle gelungen, da sie so unterschiedlich und wenig klischeebelastet sind. Zudem konnten sie etwas in mir auslösen – insbesondere Rubys Eltern! Die sind nämlich ganz schön beängstigend und ziemlich autoritär, was ich etwas befremdlich fand. Gerade an diesen Charakteren sieht man, dass das Buch in den 50er Jahren spielt und eine ganz andere Art des Denkens gegenwärtig ist. Hannah gefiel mir neben Isla am meisten. Sie hat eine herrische, freche Art an sich und ist fast wie ein kleiner Rebell in dem gesitteten Haus der Austins.
Die mittelstarke Handlung
Die größte Schwäche an dem Roman ist in meinen Augen die Handlung und leider kann ich euch nicht genau sagen, woran das explizit liegt. Ich finde, Die Saphirtür beginnt sehr stark – einerseits ist man direkt im Geschehen, andererseits gibt Stefanie Lasthaus dem Leser genügend Zeit, um ihn langsam in die Handlung zu ziehen. Der Leser erfährt, was den Alltag von Ruby und Isla definiert, wie Isla denkt und was sie als Person bewegt. Außerdem gibt es viele spannende Momente, die Nervenkitzel gleichkommen – besonders die Dinge, die Isla nachts erlebt – und einen interessanten Handlungsverlauf mit immer neuen Abenteuern und Geheimnissen.
Dennoch war es die Handlung, die mich etwas an dem Buch kauen ließ. Sie ist nicht schlecht, ganz und gar nicht, aber sie hat mich nicht immer gepackt. Die Saphirtür gehört zu den Büchern, die ich leicht aus den Händen legen konnte. Vielleicht liegt das daran, dass die Kapitel auf eine angenehme Art enden und ich nach dem Beenden eines Kapitels oft etwas dachte wie: »Mhm, das klingt gut, jetzt trinke ich aber erstmal eine Tasse Tee.« Wisst ihr, was ich meine? Ich wollte zwar schon wissen, wie die Geschichte weitergeht, aber hatte nicht das Bedürfnis, es sofort herauszufinden. Wenn es mal Cliffhanger gibt, sind sie nicht allzu fies und haben mich nicht sonderlich neugierig gemacht. Es gibt jedoch auch einen Punkt in der Handlung, den ich großartig finde und zu dem ich immer mehr wissen wollte …
Träume
Das Thema der Träume spielt in Die Saphirtür eine große Rolle, was ich klasse finde, da ich Träume als ein spannendes Thema empfinde. Nicht nur in Romanen, sondern generell. Welche Schlafphasen gibt es? Wann träumt man, während man schläft? Was hat es mit luzidem Träumen oder Hypnose auf sich? Alle diese Aspekte und mehr hat die Autorin geschickt in die Geschichte gewebt und ich habe während des Lesens sogar einiges dazu gelernt. Demnach kann ich dieses Buch allein schon wegen der Träume all jenen empfehlen, die sich auch für dieses Thema interessieren.
Ein interessanter Schreibstil
Ja, das ist er wirklich. Den Schreibstil der Autorin muss man mögen und ich bin froh, dass ich es tue. Ich finde, er ist sehr verträumt und ein wenig verschachtelt, aber das gefällt mir. So passt er nämlich gut zu der verträumten Handlung der Geschichte. Ich bin in der Regel kein Fan davon, wenn zu viele detaillierte Gedankengänge in Romanen auftauchen. Mir gefallen spannende Dialoge einfach besser. Islas Gedankengänge in Die Saphirtür waren da allerdings anders. Ich empfand sie als interessant zu verfolgen und hatte auch das Gefühl, dass man ihr Handeln so besser verstehen kann. Letzten Endes wird es wohl Geschmacksache bleiben, da ich mir gut vorstellen kann, dass viele Leser den Schreibstil zu langatmig und ausschweifend finden.
– Vielen Dank an den Heyne Verlag und das Bloggerportal für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares –
Eckdaten: Stefanie Lasthaus – Die Saphirtür – Heyne – 2018 – 496 Seiten – 12,99 €
Comments
Zeilenwanderer – Wrap Up – Monatsrückblick auf den November 2018
[…] Die Idee hinter diesem Roman hat mich von Anfang an begeistert. Träume und Schlaf gehören zu jenen Themen, zu denen ich mein Wissen gerne jederzeit erweitere. Ob Stefanie Lasthaus mich mit ihrem Roman überzeugen konnte, erfahrt ihr in meiner Rezension. […]
Ida
Hallo liebe Janika! Gerade der Aspekt mit den Träumen, der in die Geschichte gewoben ist, macht mich unglaublich neugierig! Und ich kann verstehen, dass du das Buch auch einfach mal zwischendrin weglegen konntest, ohne direkt weiterlesen zu müssen - das kenne ich richtig gut. :D Danke dir für die (wie […] Read MoreHallo liebe Janika! Gerade der Aspekt mit den Träumen, der in die Geschichte gewoben ist, macht mich unglaublich neugierig! Und ich kann verstehen, dass du das Buch auch einfach mal zwischendrin weglegen konntest, ohne direkt weiterlesen zu müssen - das kenne ich richtig gut. :D Danke dir für die (wie immer) schöne und detaillierte Rezension. :) Liebste Grüße, Ida Read Less
Janika
to Ida
Liebe Ida, ja, das ist es wirklich. Gerade was einzelne Phasen des Schlafs angeht, hat mich das Buch echt gefesselt. Ich habe dann selbst angefangen zu überlegen, wann genau ich träume und wie das so ist... Manchmal erinnert man sich ja total gut an die Träume, manchmal überhaupt nicht und […] Read MoreLiebe Ida, ja, das ist es wirklich. Gerade was einzelne Phasen des Schlafs angeht, hat mich das Buch echt gefesselt. Ich habe dann selbst angefangen zu überlegen, wann genau ich träume und wie das so ist... Manchmal erinnert man sich ja total gut an die Träume, manchmal überhaupt nicht und da fragt man sich doch, woran das liegt :) Hihi, danke! Alles Liebe, Janika Read Less