Es ist vollbracht! Nach etwa zwei Wochen habe ich mich durch mehr als 650 Seiten gelesen und beende mit einem guten Gefühl und Lust auf Band vier den dritten Teil der Throne of Glass Saga: Erbin des Feuers. Wenn Dich interessiert, wie mir die Fortsetzung gefällt, lies doch weiter.
Kurzbeschreibung
Celaena lässt das gläserne Schloss hinter sich, um einen Weg zu finden, den König von Adarlan zu schlagen. Diese Reise führt sie nach Wendlyn, ein Kontinent auf dem die Magie herrscht und in dem mystische Wesen in dunklen Wäldern spuken. Doch in Wendlyn muss sich Celaena nicht nur den weiter bestehenden Bedrohungen des Königs stellen, sondern zu allererst sich selbst finden: Wer ist sie? Was für Kräfte hat sie? Und was möchte sie überhaupt erreichen?
Meinung
Für mich ist dieser Teil der bisher stärkste der Reihe. Ich liebe die unglaubliche Charakterentwicklung von Celaena und den anderen POV Charakteren. Dabei begegnen wir in Erbin des Feuers nicht nur Celaena, Chaol und Dorian als Erzähler, sondern auch der Hexe Manon, Celaenas Cousin Aedion sowie einige andere Figuren, die für einzelne Kapitel berichten. Diese vielen Erzählperspektiven gefallen mir sehr, da Erbin des Feuers durch sie unglaublich facettenreich wird und eine außergewöhnliche Ansammlung verschiedenster Handlungen wird. Es geht mittlerweile nicht mehr einfach um eine Assassinin, die ihre Freiheit erlangen möchte, indem sie Champion des Königs wird, sondern um so viel mehr.
Figuren und Setting
Die Schauplätze der Handlung sind dabei so unterschiedlich wie die einzelnen Charaktere selbst. Der einzig bereits bekannte Ort ist dabei das gläserne Schloss, in dem Leser Chaol und Dorian begegnen. Wendlyn ist einfach nur magisch – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Atemberaubende Wasserfälle reihen sich an beeindruckende Berge, umhüllt von dunklen Wäldern, in denen Wesen lauern, die mit Worten schwer zu beschreiben sind. Manon entführt Leser in die Hexenklane, die in Höhlen und Bergen Abenteuer erleben. Mehr sage ich dazu nicht, damit ich euch nicht zu viel vorwegnehme.
Die Kapitel rund um Celaena und Manon haben mir am besten gefallen. Allen voran Manon. Ich liebe Manon. Manon ist grausam, stolz und mutig und man fragt sich ständig, ob hinter ihrer kühlen, gefassten Fassade nicht doch mehr schlummert. Ob sie wirklich so erbarmungslos und kaltherzig ist wie sie zu schein tut, oder ob sie ein Gewissen hat, Bedauern verspürt und barmherzig sein kann.
Manon und ihre Dreizehn unterstehen dem König und werden für seine Luftflotte eingesetzt. Damit sie ohne Magie und Besen fliegen können, bekommen sie Wyvern. Die Kapitel, in denen Leser Manon folgen und erleben, wie sie versucht, ihren Wyvern zu zähmen, sind meine absoluten Lesehightlights in diesem Buch. Am liebsten würde ich ein Spin Off zu Manons Vorgeschichte haben. Oder ein anderes Buch mit einer Hexe wie sie und einem Wyvern wie Abraxos.
Spannungsbogen
Was den Spannungsbogen betrifft, übertrifft Erbin des Feuers meines Erachtens nach die ersten Bände. Die Erzählperspektiven wechseln mit quasi jedem neuen Kapitel, so dass der Leser immer in eine neue Geschichte (wieder-)eintauchen darf und an jedem Kapitelende mit dem Wunsch nach mehr zurückgelassen wird. Man freut sich auf jede neue Seite! Besonders weil immer mehr Geheimnisse gelüftet werden. Endlich gibt es die lang ersehnten Antworten rund um Celaenas / Aelins Herkunft und die Tragödie, die ihr widerfahren ist. Dadurch kann man ihre Beweggründe noch besser nachvollziehen und ihre Sorgen und Ängste verstehen.
Identität & Tiefgang
Dieser Kummer, Celaenas Vergangenheit und ihre Identität spielen in diesem Roman eine große Rolle. Celaena steht zu Beginn der Handlung an ihrem persönlichen Abgrund. Jeder, den sie mochte, ist entweder tot, hat sie enttäuscht oder sie verraten. Sie fühlt sich allein auf der Welt, erkennt nirgendwo Sinn und stellt sich ihren Problemen nicht – und dies seit mehr als zehn Jahren. Die Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und ihren damit verbundenen Verlusten wird detailliert dargestellt, was mir sehr gut gefällt. Ich finde es toll so viel über Celaena, ihre Familie und ihren Charakter zu erfahren.
Ich habe gehört, dass viele der Meinung sind, dass sich dieser Roman sehr zieht. Dem kann ich aber überhaupt nicht zustimmen. Er schafft die perfekte Basis für die Folgeromane, in denen alles wieder aufgegriffen wird. Außerdem bin ich der Meinung, dass diese Punkte stark zur Tiefgängigkeit des Romans beitragen, zu einer besonderen Beziehung zwischen Celaena und dem Leser und auch zu einem besseren Verständnis der zukünftigen Handlungen. Weiterhin sind diese Passagen furchtbar spannend und es gibt endlich die Antworten auf Fragen, die sich Leser seit dem ersten Band stellen!
Schreibstil
Erbin des Feuers wird im typisch fantastischen Sprachstil von Sarah J. Maas berichtet: wortgewandt, authentisch, bewegend. Manche Passagen sind dabei so heroisch geschrieben, dass ich eine Gänsehaut bekommen habe. Ich finde den Schreibstil der Autorin auch deshalb so gut, weil er nicht immer einfach runterzulesen ist. Das soll nicht heißen, dass er extrem anspruchsvoll ist, aber eben auch kein typischer Jugendroman, von dem man sich stumpf berieseln lässt. Sarahs Romane muss man aufmerksam lesen, da man ansonsten die vielen Hinweise und Erklärungen leicht verpasst und die Geschichte nicht mehr vollkommen verstehen kann.
Vorbei ist das Prinzessinnenspiel im gläsernen Schloss: High Fantasy ist angesagt in wilden Bergen, dunklen Wäldern und auf den Rücken von Wyvern. Es kommen neue, wichtige Charaktere ins Spiel, die der Geschichte noch mehr Facetten und Tiefe geben. Zusammen mit gruseligen Monstern, viel Action und Antworten auf bisher ungelöste Rätsel ist dieses Buch für mich ein absolutes Lesehighlight.
Eckdaten: Throne of Glass (Erbin des Feuers) von Sarah J. Maas, übersetzt von Ilse Layer – dtv – 2015 – 656 Seiten – € 11,95 [D] – ab 14 Jahren
Comments
Stopfi
Wow! Ich glaube, du hast mich gerade überzeugt, es nochmal zu probieren. Ich mochte Band 1 eigentlich ganz gerne, und Band 2 war wirklich gut. Aber der dritte...echt, ich habe es bis Seite 288 geschafft und dann aufgegeben. Selten habe ich so ein langweiliges Fantasybuch gelesen :( Aber mir haben […] Read MoreWow! Ich glaube, du hast mich gerade überzeugt, es nochmal zu probieren. Ich mochte Band 1 eigentlich ganz gerne, und Band 2 war wirklich gut. Aber der dritte...echt, ich habe es bis Seite 288 geschafft und dann aufgegeben. Selten habe ich so ein langweiliges Fantasybuch gelesen :( Aber mir haben viele gesagt, dass das Buch ein bisschen braucht, bis es in Fahrt kommt. Mal sehen, ich probiere es sicher nochmal, die Reihe selbst interessiert mich ja weiterhin. Liebe Grüße, Emily xx Read Less
Janika
to Stopfi
Liebe Emily, das freut mich sehr zu hören! Wirklich viel mit Fantasy hat dieser Teil wirklich nicht zu tun, aber ich denke, dass es viele wichtige Aspekte für die Folgeromane gibt. Es ist einfach eine absolute Wendung. Die ersten zwei Bände erinnerten mich immer wieder an eine Prinzessinnengeschichte in einem […] Read MoreLiebe Emily, das freut mich sehr zu hören! Wirklich viel mit Fantasy hat dieser Teil wirklich nicht zu tun, aber ich denke, dass es viele wichtige Aspekte für die Folgeromane gibt. Es ist einfach eine absolute Wendung. Die ersten zwei Bände erinnerten mich immer wieder an eine Prinzessinnengeschichte in einem Schloss, diese ist spätestens ab dem vierten Teil vollkommen in Vergessenheit geraten. Es ist auch unglaublich spannend, wenn du bei der Reihe auf dem neuesten Stand bist und dann nochmal den ersten Roman liest. Es kommt dir wie eine ganz andere Geschichte vor :) Liebe Grüße, Janika Read Less
Stopfi
to Janika
Echt? Wow, das würde man nicht erwarten :o Naja, ich gehe es sicher dieses Jahr noch mal an...wenn ich hinweg darüber bin, wie langweilig ich die ersten 288 Seiten fand xD Ich will nämlich auch wissen, wovon jeder so schwärmt!
Janika
to Stopfi
Da unterstütze ich dich zu 100 Prozent! Ran da, Emily! Auf, auf :D