Ein Buch für Kinder von dem jeder lernen kann und das einen zutiefst berührt. Heute stelle ich Dir Wonder von R. J. Palacio in Form einer Kurzrezension vor.
Now that I look back, I don’t know why I was so stressed about it all the time. Funny how sometimes you worry a lot about something and it turns out to be nothing.
Kurzbeschreibung
Wonder erzählt die Geschichte des zehnjährigen August, genannt Auggie, und den Erlebnissen seines Schulbeginns. August geht zum ersten Mal in die Schule, da er unter dem Treacher Collins Syndrom leidet, das ihn körperlich entstellt. Dieses Syndrom erschwer sein Leben – Auggie ist oft außen vor, wird angeguckt und darf sich den ein oder anderen verletzenden Spruch anhören. Wie Auggie nun seinen Schulstart meistert wird in Wonder erzählt.
Meinung
Bei Büchern, die mich wirklich berühren, fällt es mir häufig schwer die passenden Worte zu finden. Ich möchte diese Büchern einfach nur Menschen in die Hand drücken und ihnen sagen: „Lest dieses Buch! Sofort! Es wird euer Leben bereichern!“ Genauso ist es mir mit Wonder ergangen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Selbstverständlich begegnen Leser Auggie als Erzähler, der detailliert schildert, wie er seinen Alltag als Außenstehender meistert. So lernen Leser wie das Verhalten seiner Umgebung ihm zusetzt und wie er seine Mitmenschen (mitunter falsch) deutet. Er denkt beispielsweise, dass seine Schwester sich für ihn schämt und ihn meidet, weil sie ihn nicht mag.
Wonder wird aber auch aus der Sicht seiner Schwester erzählt, so dass Leser aufgeklärt werden, wie seine Schwester tatsächlich zu ihm steht. Die POVs sind kunterbunt durchmischt, was mir einerseits sehr gefallen hat, da es interessant zu wissen ist, was die einzelnen Charaktere beschäftigt und was sie über August denken. Andererseits haben mich manche Erzählperspektiven auch genervt, so dass es mir schwerfiel weiterlesen zu wollen. Manche Blickwinkel zog ich anderen beim Lesen deutlich vor.
Was Wonder wirklich ausmacht, ist, was es mit dem Leser anstellt. Wonder fördert die Selbstreflexion des Lesers und es stellen sich ihm die verschiedensten Fragen. Ich glaube, daher hat mich das Buch auch so bewegt. Man liest nicht stumpf weg, sondern denkt über jedes Kapitel nach und durchlebt das ganze Gefühlsspektrum. Man trauert mit Auggie, man wird wütend und bemitleidet ihn, man lacht und freut sich, man findet die Welt ungerecht und gemein… Und und und.
Und: Es steckt so viel Wahres in diesem Buch!
Wer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen und wunderschönen Geschichte ist, die zum Nachdenken anregt, sollte mal einen Blick auf Wonder werfen. Aber Vorsicht: Setz dich nicht ohne Taschentücher an das Buch.
Eckdaten: Wonder von R. J. Palacio – Knopf – 2014 – 316 Seiten – € 6,99 [D] – ab 8 Jahren