Melissa Mai – Superluminar

Ihr Lieben, aktu­ell hänge ich ehr­lich ge­sagt ein we­nig hin­ter­her mit meinen Re­zen­sio­nen. Ich bin aber da­bei, alle auf­zuar­bei­ten und des­we­gen gibt es heute eine Buch­bespre­chung zu einem April­buch. Ge­nauer ge­sagt gibt es heute die Re­zen­sion zu dem Zeit­reise­roman Superluminar von Me­lissa Mai. Viel Spaß beim Le­sen des Beitrags!

Worum geht’s in Superluminar?

Die acht­zehn­jähri­ge Dani­ca will nach dem Abi­tur nur eines: rei­sen und die Seele baumeln lassen. Doch es kommt anders, denn sie wird von einer omi­nö­sen Doppel­gänge­rin aus der Zukunft be­auf­tragt, ins Jahr 1783 zu reisen, um dort das Me­daillon eines Gra­fen zu steh­len. Tut sie es nicht, löscht die­ser ihre Blut­li­nie aus und … Dani­ca hat nie exis­tiert. Wie bitte? Zeit­rei­sen? Blut­linie? Was für ein Graf? Und wieso regelt die­se Doppel­gän­gerin die ganze An­ge­legen­heit nicht selber?

Meinung

Ich ge­stehe: Wenn es um Ro­mane von Self­publi­shern geht, bin ich mitt­ler­weile sehr vor­sich­tig ge­wor­den. Das liegt nicht un­be­dingt an den Ge­schich­ten selbst oder dass ich glaube, dass sie weni­ger gut sind. Das ist über­haupt nicht der Fall. Mir geht es um das Ge­samt­pa­ket Buch. Meine bis­heri­gen Er­fahrun­gen haben mir näm­lich ge­zeigt, dass bei Self­pub­lishern häu­fig auf ein Korrek­torat, teil­weise auch Lek­to­rat, ver­zichtet wird, dass es nicht immer Silben­trennun­gen gibt, was zu gro­ßen Ab­stän­den zwischen den Wor­ten führen kann, und auch – aber das ist abso­lute Ge­schmacks­sache – dass mir die Cover häu­fig nicht wirk­lich zusagen. Sämt­li­che die­ser Punkte treffen auf Superluminar aber nicht zu, was mich rich­tig glück­lich ge­macht hat. Hin und wie­der gibt es zwar auch bei Superluminar eini­ge gro­ße Ab­stän­de zwi­schen den Worten, aber die wa­ren noch in Ord­nung und wirk­lich Einzel­fälle. Für mein Empfin­den hat hier das Ge­samt­pa­ket Buch abso­lut ge­stimmt. 

superluminar melissa mai

Schreibstil

Generell hat bei Superluminar vieles für mich ge­stimmt. Zum Bei­spiel der Schreib­stil von Me­lissa Mai. Superluminar ist die ers­te Ge­schich­te, die ich von der Auto­rin lese, und auch wenn ich ihr auf Insta­gram folge, ihre Bilder schön fin­de und Me­lissa Mai sym­pa­thisch finde, hatte ich kei­nen Ein­druck da­von, wie sie schreibt. Mir hat der Schreib­stil vor allem ge­fallen, weil ich das Ge­fühl hatte, direkt an Dani­cas Seite zu sein.

Erzählt wird die Ge­schich­te aus Dani­cas Pers­pek­tive, so­dass ich mir einen gu­ten Über­blick von ih­ren Ge­füh­len und Ge­dan­ken machen konnte. Auch die Wort­wahl hat mir ge­fallen, da Me­lissa Mai all­täg­liche Be­griffe be­nutzt, die mir den Zu­gang zu Dani zu­sätz­lich er­leichter­ten. Ich empfand den Schreib­stil als hu­mor­voll, locker und direkt. Drei Eigen­schaf­ten, die mir ge­fallen. Ins­ge­samt würde ich den Schreib­stil als super di­rekt und flüssig be­schreiben.

Charaktere

Danica selbst mochte ich auch. Ich fand sie authen­tisch, mutig und sym­pa­thisch. Und ziem­lich lustig, fast ein wenig ul­kig. Ein­zig die Art, wie sie mit ihrer bes­ten Freun­din zu Be­ginn des Ro­mans um­geht, mochte ich nicht. Meiner Mei­nung nach ver­hält sich die­se näm­lich Dani­ca gegen­über nicht immer wie eine Freun­din und ich hätte mir von Danis Seite etwas mehr Reak­tion ge­wünscht. Dass sie sich nicht so be­han­deln lässt und ihrer Freun­din auch mal Kontra gibt. Ansons­ten mochte ich Dani­cas Um­feld aber sehr gerne. Gerade in Be­zug auf Danis Mama und Groß­mutter.

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Superluminar = Flotte Handlung

Die Hand­lung an sich war an­ge­nehm flott. Mich hat es zu Be­ginn sogar etwas ge­wun­dert, wie schnell sie voran­ge­trie­ben wird. Es gibt schon eine Ein­füh­rung in Danis All­tag, aber rela­tiv schnell gehen auch die Zeit­rei­sen los. Dani hüpft so von einem Jahr­hun­dert ins nächste und ver­sucht zu­nächst die Tat­sache, dass sie durch die Zeit rei­sen kann, zu ver­arbei­ten. War die erste Reise in die Ver­gan­gen­heit eher zu­fällig, werden die weite­ren Rei­sen mit Be­dacht ge­plant und Dani be­rei­tet sich besser vor. 

Mir haben die Zeit­reisen im ge­sam­ten Ro­man am bes­ten ge­fallen und ich finde, dass Melissa Mai hier einen rich­tig guten Job ge­macht hat. Ich habe das Ge­fühl, sie hat super recher­chiert. Die Sprache aus den ande­ren Zei­ten kam mir authen­tisch vor – ich kann es lei­der über­haupt nicht ein­schätzen, wie korrekt sie ist, aber ich habe sie der Auto­rin ab­ge­kauft – und auch die Charak­tere aus der Ver­gangen­heit mochte ich sehr. Allen voran natür­lich Cas­per, den Dani durch einen Zu­fall kennen­lernt. 

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir die an­fäng­li­chen Neben­hand­lun­gen in den 1920er Jahren von allen Zeit­rei­sen am besten ge­fallen. Ich mag die golde­nen Zwanzi­ger aber auch ein­fach sehr. Aber okay, weiter im Plot.

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Ein wenig Ruhe kam wäh­rend der Lek­türe nicht wirk­lich auf. Ich hatte das Ge­fühl, es passiert alles Schlag auf Schlag. Dabei läuft na­tür­lich nicht alles so, wie es laufen soll, aber man­ches schon und ich hatte dabei hin und wie­der den Ge­dan­ken, dass es das Schick­sal oft sehr gut mit Dani­ca meint. Also dass es manch­mal Zu­fälle gibt, die gera­de prak­tisch sind und Dani­ca sehr ent­gegen­kommen. Ich weiß nicht ganz, wie ich es be­schrei­ben soll, aber vielleicht kann ich es mit einem Bei­spiel er­klären. 

Danis Haupt­mission in der Ver­gangen­heit ist es, einem Gra­fen nahe zu kommen, damit sie ihm ein Me­daillon steh­len kann. Ich habe mich da schon ge­fragt, wie genau sie sich ei­nem Gra­fen in einer Burg nähern möch­te, da dies mit Wachen usw. ja auch nicht mal ein­fach geht. Doch Dani fällt dem Grafen auf und wird kur­zer­hand zur Braut­schau ein­ge­laden. Ich meine, sie gibt sich Mühe, dass der Graf sie be­merkt, aber für mich war es irgend­wie sehr ein­fach ge­löst. Eine Alter­native fällt mir nicht ein, daher kann ich hier eigent­lich auch nicht kri­ti­sieren, aber es war mein Ge­fühl, das ich beim Lesen hatte und nicht ab­stellen konnte.

Ein Zeitreiseroman, bei dem keine Langeweile aufkommt. Mir haben die Figuren und der Schreibstil gefallen, bei der Handlung hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass die Protagonistin häufig Glück hat und sich vieles günstig für sie ergibt.

Janika Zeilenwanderer Signatur

Eckdaten: Melissa Mai – Superluminar: Verliebt in die Zeit – 2015 – 393 Seiten – 12,90 €

– Vielen Dank an Melissa Mai für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares. –

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2 comments
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Comments

  • Christiane

    Juni 16, 2020 at 18:02
    Reply

    Ich kann deine Meinung nur bestätigen, den gleichen Eindruck hatte ich auch. Habe das Buch im Hotel val di fiemme gelesen :)

    • Janika
      to Christiane

      Juni 29, 2020 at 9:07
      Reply

      Hey hey, das freut mich sehr zu hören :) Alles Liebe. Janika

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