Samantha Joyce –
Over the Moon: Liebe wie im Film

Hallo ihr Lieben, heute wird es auf Zeilen­wan­derer ro­man­tisch. Ich habe näm­lich eine Rezen­sion zu Over the Moon: Liebe wie im Film von Saman­tha Joyce für euch vor­berei­tet. Ein Buch, das mit großen Ge­füh­len und viel Drama lockt. Ge­mein­sam mit der lieben Yvonne habe ich den Roman ge­lesen und wir haben viel disku­tiert. Einige der dis­kutier­ten Punkte möchte ich euch heute vor­stellen. Viel Spaß beim Lesen der Rezension.

Kurzbeschreibung

Baxter und Veronica könnten unter­schied­li­cher kaum sein. Sie ist eine noble Auf­trags­schau­spie­le­rin, die den Luxus im Leben ge­nießt und immer auf der Suche nach dem nächsten A­ben­teuer ist. Baxter hat eine Decke spe­ziell für Ob­dach­lose ent­wi­ckelt und möch­te Menschen helfen. Damit er die Decken wei­ter pro­du­zie­ren kann, en­ga­giert er Ve­ro­nica, die sich als seine über­zeu­gen­de Ge­schäfts­part­ne­rin aus­geben soll, damit er einen In­ves­tor finden kann. So stößt ein un­glei­ches Paar auf­einan­der, das eine ge­mein­same He­raus­for­derung meistern will …

Dasselbe versuche ich mit meinen Decken. Ich will den Leuten vermitteln, dass sie es wert sind, dass man für sie kämpft, dass sie den gleichen Wert haben wie ich selbst, egal unter welchen Umständen sie leben.

— S. 157

Meinung

Alles in allem hat mir Over the Moon: Liebe wie im Film recht gut ge­fallen. Ich habe es vor ei­ni­gen Wo­chen bei sehr gutem Wetter ge­le­sen und auf der Terrasse ver­brach­te ich mit dem Buch die eine oder andere schöne Lese­stunde. Ich wurde gut unter­halten, auch wenn ich hin und wieder von der Pro­ta­gonis­tin Vero­nica genervt war. Dazu aber später mehr.

over the moon samantha joyce

Schreibstil

Dieser Roman war der erste Roman, den ich von Sa­man­tha Joyce gelesen habe und ich muss sagen, dass ich posi­tiv über­rascht bin. Der Schreib­stil ist an­ge­nehm flüssig zu lesen und kann mit einer ab­wechs­lungs­rei­chen Wort­wahl punkten. Saman­tha Joyce be­dient sich teil­weise auch am mo­der­nen Slang, was ich durch­aus ge­lun­gen finde, weil dieser Stil zu den jungen Fi­guren passt. Er­zählt wird Over the Moon ab­wechselnd aus der Pers­pek­tive von Bax­ter und Vero­nica, wobei es Samantha Joyce ge­lingt, beiden eine indi­vi­du­elle Stimme zu ver­leihen. Wenn man nur ein wenig im Buch ge­stö­bert hat und dann blind­lings eine Seite auf­schla­gen würde, könnte man an­hand weniger Sätze sofort ein­ordnen, welche Figur gerade spricht.

Figuren

Damit mir ein Buch wirk­lich gut ge­fällt, muss ich mich mit seinen Pro­tago­nis­ten iden­tifi­zie­ren können. Momen­tan habe ich lei­der das Gefühl, dass ich von schlech­ten Haupt­fi­guren ver­folgt werde. Rea von der Palace Tri­lo­gie hat mir gar nicht ge­fallen, Ama­ran­thine und Denna­leia aus Eine Krone aus Feuer und Sternen sind mir auch nicht immer ge­heuer und Vero­nica aus Over the Moon: Liebe wie im Film ist auch nicht das Gel­be vom Ei. Puh, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass ich im pri­vaten Leben einen rie­sigen Bogen um sie machen würde. Sel­ten habe ich eine so selbst­ver­lieb­te und arro­gante Pro­tago­nis­tin erlebt. Ich glaube, es war direkt im ersten oder zweiten Kapi­tel, in dem sie Frauen ver­ur­teilt, die es wagen, un­ge­schminkt und ohne auf­fallen­den Lippen­stift das Haus zu ver­lassen. Ein Glück tritt Baxter in ihr Leben, der sie ei­niger­maßen auf den Boden zurück­holen kann.

over the moon goldmann

Baxter ist ein her­zens­guter Typ, der mit seinen Decken ver­sucht, Ob­dach­losen zu hel­fen. Zumin­dest hofft er das, denn bevor sein Pro­jekt durch­star­ten kann, be­nötigt er Inves­toren, die ihn unter­stützen. Und so gut­herzig Baxter auch sein mag, was Pro­fessio­nali­tät und Mar­ke­ting an­geht, ist er ein abso­luter Frisch­ling. Als er Vero­nica kennen­lernt, schlägt sein Leben eine ein­hundert­acht­zig Grad Wendung ein. Er lernt durch sie, wie das Leben der High Society aus­sieht und wie man sich dement­spre­chend be­nimmt. Die witzigen Dia­loge zwischen den Figu­ren haben mir beim Lesen sehr ge­fallen.

Von den beiden Figuren hat mir Baxter ein­deutig besser ge­fallen. Er liebt seinen Hund, geht gerne durch die Stadt spa­zieren und weiß, was im Leben wirk­lich wichtig ist. Ich hätte mir in diesem Buch noch ein paar wei­tere Figuren ge­wünscht. Vero­nica lebt ein Leben ohne Freunde und Baxters Be­kannte tauchen nur ober­flächlich am Rande auf. Mir ge­fallen Freund­schaften in Büchern sehr und da jeder Mensch die ein oder andere Person im Leben hat, der er sich an­ver­traut, finde ich es immer etwas ge­wöhnungs­be­dürf­tig, wenn dieser wich­tige Punkt in Roma­nen fehlt.

liebe wie im film samantha joyce

Handlung

Schon wenn man den Klappen­text liest, weiß der Leser, in wel­che Richtung der Roman geht und was er zu erwar­ten hat. Over the Moon hat mich in diesem Punkt auch nicht ent­täuscht. Es ist eine leich­te Lek­türe, die einen aus dem All­tag ab­holt und in eine etwas ex­klusi­vere Welt ent­führt – zu­min­dest was meine Ver­hält­nisse be­trifft. Was mich an der Hand­lung jedoch et­was ge­stört hat, war das doch recht über­zoge­ne Drama. Es gibt die ein oder andere Stelle im Roman, an der Leser nur mit den Augen rollen können. Die Lo­gik in diesem Buch ist teil­weise wirk­lich ge­wöh­nungs­be­dürf­tig und geht vorne und hinten nicht auf. Ich hatte hin und wieder das Gefühl, dass die Auto­rin irre­le­van­te Probleme in den Raum wirft. Diese wirken an den Haaren her­bei­gezo­gen und sind nach fünf wei­te­ren Seiten wieder ver­gessen. Wenn man dies aller­dings außer Be­tracht lässt, kann Over the Moon eine sehr schöne Lektüre sein.

samantha joyce liebe wie im film

Over the Moon: Liebe wie im Film bereitete mir einige angenehme Lesestunden. Der Schreibstil gefiel mir sehr, jedoch wurde mein Lesefluss hin und wieder durch Veronica gestört. Ihre arrogante Art konnte ich nur eine gewisse Seitenanzahl täglich ertragen.

Janika Zeilenwanderer Signatur

Vielen Dank auch an den Goldmann Verlag, der mir freund­li­cher­weise dieses Lese­exem­plar zur Ver­fü­gung ge­stellt hat.

Eckdaten: Samantha Joyce – Over the Moon: Liebe wie im Film (übersetzt von Nicole Hölsken) – Goldmann Verlag – 2018 – 336 Seiten – 12,00 €

Summary

Ein vorhersehbares und sehr dramatisches Buch, das gut unterhält, sobald man sich an die Protagonistin gewöhnt hat.

— Janika
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Comments

  • […] Be­gleit­schutz brauchte ich in Washington, wo ich auf Baxter und Vero­nica trag. Ihre Liebe war wie im Film (Over the Moon), aber leider ver­stand ich mich mit Vero­nica aus per­sön­li­chen Grün­den nicht […]

  • Jacki von Liebe Dein Buch

    September 19, 2018 at 17:13
    Reply

    Hallo Janika :-) Ich habe deine Rezension gerade bei Randomhouse entdeckt. Und kann dir definitiv zustimmen, dass Veronica sehr unsympathisch und anstregend war. Ich konnte sie eigentlich gar nicht ertragen. Sie hat mir mehr oder weniger die ganze Geschichte zerstört. Gut, dass sie das bei dir nicht geschafft hat :-) Ich habe […] Read MoreHallo Janika :-) Ich habe deine Rezension gerade bei Randomhouse entdeckt. Und kann dir definitiv zustimmen, dass Veronica sehr unsympathisch und anstregend war. Ich konnte sie eigentlich gar nicht ertragen. Sie hat mir mehr oder weniger die ganze Geschichte zerstört. Gut, dass sie das bei dir nicht geschafft hat :-) Ich habe deiner Rezension unter meiner verlinkt, da ich sie so schön fand :-) Falls das nicht okay sein sollte, meld dich :-) Liebe Grüße Jacki von Liebe Dein Buch ♥ Read Less

    • Janika
      to Jacki von Liebe Dein Buch

      September 22, 2018 at 0:30
      Reply

      Liebe Jacki, ach, das freut mich aber, dass jemand über Randomhouse auf meine Seite gekommen ist. Ich glaube, das gab es bisher noch nie! Zumindest nicht dass ich darüber Bescheid wüsste :) Es freut mich auch, dass du meine Ansicht zu Veronica teilst. Bei ihr habe ich mich wirklich gefragt, […] Read MoreLiebe Jacki, ach, das freut mich aber, dass jemand über Randomhouse auf meine Seite gekommen ist. Ich glaube, das gab es bisher noch nie! Zumindest nicht dass ich darüber Bescheid wüsste :) Es freut mich auch, dass du meine Ansicht zu Veronica teilst. Bei ihr habe ich mich wirklich gefragt, wie sich Autoren solch unbeliebte Charaktere ausdenken können. Alles Liebe, Janika Read Less

  • Zeilenänzerin

    September 11, 2018 at 14:12
    Reply

    Ich musste ja für mich feststellen, dass mich Liebesgeschichten in der üblichen Form überhaupt nicht ansprechen. Also sobald es diese, wie du sagst, vorhersehbaren Geschichten sind, ist es einfach gar nichts meins und dritte häufig in Kitsch ab. Das ist natürlich Ansichtssache, aber da kommt bei mir keine Spannung auf. Liebe […] Read MoreIch musste ja für mich feststellen, dass mich Liebesgeschichten in der üblichen Form überhaupt nicht ansprechen. Also sobald es diese, wie du sagst, vorhersehbaren Geschichten sind, ist es einfach gar nichts meins und dritte häufig in Kitsch ab. Das ist natürlich Ansichtssache, aber da kommt bei mir keine Spannung auf. Liebe Grüße, Zeilentänzerin Read Less

    • Janika
      to Zeilenänzerin

      September 13, 2018 at 9:01
      Reply

      Das ist bei mir ähnlich! Ich bin dann auch immer schnell genervt von den Klischees und wünsche mir mehr Originalität. Bei »Over the Moon« waren zwar einige nette Überraschungen dabei, aber dann auch wieder ganz furchtbare Klischees und viel zu viel (unrealistisches) Drama, bei dem man nur noch mit dem […] Read MoreDas ist bei mir ähnlich! Ich bin dann auch immer schnell genervt von den Klischees und wünsche mir mehr Originalität. Bei »Over the Moon« waren zwar einige nette Überraschungen dabei, aber dann auch wieder ganz furchtbare Klischees und viel zu viel (unrealistisches) Drama, bei dem man nur noch mit dem Kopf schütteln kann... Alles Liebe, Janika Read Less

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