Ihr Lieben, endlich habe ich es geschafft und den dritten Teil von Der schwarze Thron gelesen. Die ersten beiden Teile habe ich 2017 beendet und blickte seitdem voller Vorfreude auf den Erscheinungstermin des dritten Bandes. Dieser liegt nun bereits ein halbes Jahr zurück und beinahe genauso lange lag Die Kriegerin ungelesen in meinem Regal. Doch nun habe ich mir den Fantasy-Epos geschnappt, gelesen und eine Rezension für euch getippt. Viel Spaß mit dem Beitrag.
Klappentext
Ihr Leben lang hat die Giftmischerkönigin Katharine darauf gewartet: Sie trägt die Krone des Inselreichs Fennbirn. Doch ihre Herrschaft ist grausam und wird angefochten – Gerüchte dringen zu ihr durch, dass ihre Schwestern noch am Leben sind und Katharine stürzen wollen. Tatsächlich haben Mirabella und Arsinoe überlebt und verstecken sich auf dem Festland. Doch sie sind nicht in Sicherheit: Arsinoe wird von schrecklichen Träumen heimgesucht. Die Blaue Königin, eine Gestalt aus den Legenden Fennbirns, drängt sie, auf die Insel zurückzukehren. Denn es ist nicht Katharine, durch die das Reich unterzugehen droht – es ist der unheimliche Nebel vor seiner Küste, der sie alle in Gefahr bringt …
Meinung
Kendare Blake ist wohl dem Schreibwahn verfallen. Ich glaube, ursprünglich sollte ihre Der schwarze Thron-Saga aus zwei Teilen bestehen. Als vorletztes Jahr dann von vier Teilen die Rede war, hatte ich die Befürchtung, dass der dritte Band nur als Puffer und Überbrückung zum großen Finale dienen soll.
Jetzt, nach dem Beenden der Geschichte, bin ich mir nicht sicher, ob es eine Überbrückung ist oder eine ganz neue Geschichte, die zwischen die eigentliche Handlung geschoben wurde. Irgendwie war dieses Buch ganz anders als die zwei ersten. Und ich muss sagen, dass Die Kriegerin nicht das war, was ich mir gewünscht habe.
Ich schätze, diese Buchbesprechung wird kurz und knackig, denn zu den Figuren und dem Schreibstil habe ich in den letzten Rezensionen – die wohlgemerkt mit die ältesten auf dem Blog sind – schon viel gesagt. Da hat sich meine Meinung nach auch nicht viel verändert. Ich habe meine Lieblinge in der Erzählung – Arsinoe, Jules und Mirabella – und gut lesen lässt sich die Geschichte allemal. Zumindest was den Ausdruck angeht, denn der Test lässt sich flüssig und locker lesen. Jedoch fiel mir das Reinfinden in die Geschichte den gesamten Roman über schwer.
Die Geschichte wird aus den Perspektiven vieler Figuren erzählt. Hinzu kommt, dass die Kapitel sehr kurz sind. Als Leser hat man nach nur wenigen Seiten immer wieder Charakterwechsel und ich gebe zu, dass mich das oft aus dem Lesefluss gerissen hat. Hinzu kommt, dass sich die Figuren alle an verschiedenen Orten aufhalten. Dadurch wird der Leser mit einer enormen Flut an Informationen versorgt, was mir persönlich oft zu viel war. Ich habe mich einfach erschlagen gefühlt.
Auch ansonsten finde ich vieles leider nicht so gelungen wie in den ersten Bänden. Ich habe erwartet, dass der Roman als Puffer dienen würde, und in diesem Punkt wurde ich tatsächlich nicht enttäuscht. Die Handlung plätschert nur so vor sich hin und für mich ist dieses Buch der reinste Lückenfüller. Auf die Ereignisse der Vergangenheit wird gefühlt gar nicht eingegangen und ich hatte das Gefühl, dass die Sorgen, Ängste und Ziele der Figuren auf einmal vollkommen verschoben wurden.
Schnell durfte ich deswegen feststellen, dass mich der dritte Teil nicht so sehr packen würde wie die ersten zwei es noch getan haben. Statt Spannung, Herzschmerz und Intrigen warteten in Die Kriegerin langgezogene Lesestunden auf mich, die mich das Buch immer wieder weglegen ließen und mich nicht bei der Stange hielten.
Was mir hingegen gut gefallen hat: die Visionen und Träume von Arsinoe über die Blaue Königin. Durch sie habe ich viel über die Geschichte des Landes erfahren und die Träume waren zeitgleich mit die spannendsten Stellen im Buch, denn leider hat sich die Geschichte meistens echt gezogen. Dadurch fühlte sich Die Kriegerin wirklich nicht an wie der Rest der Reihe.
Ich find es einfach superschade, denn nach diesem Buch ist das Interesse für den finalen Ausgang der Reihe bei mir gleich null. Ich hätte gerne gewusst, wie alles ausgeht, aber diese Eintönigkeit macht mir die Geschichte kaputt. Wieso hat man Der schwarze Thron nicht einfach als Dilogie gelassen?
Die Kriegerin ist ein reinster Lückenfüller und kann mit den ersten beiden Teilen der Reihe nicht mithalten. Die Erzählung wirkt konstruiert, zieht sich und konnte mich nicht bei der Stange halten. Meiner Meinung nach hätte Kendare Blake ihren ursprünglichen Plan verfolgen und die Geschichte als Dilogie erzählen sollen. Für mich ist nach dem dritten Band Schluss. Schade.
Eckdaten: Kendare Blake – Der schwarze Thron: Die Kriegerin (übersetzt von Charlotte Lungstrass-Kapfer) – Penhaligon – 2019 – 512 Seiten – 15,00 €
– Herzlichen Dank an den Penhaligon Verlag für mein Leseexemplar. –
Comments
Zeilentänzerin
Hmm, schade, dass das Buch ganz anders war, als von dir erhofft. Ich lese selten Mehrteiler, kann mir aber gut vorstellen, dass man da auch vieles falsch machen kann, gerade was den roten Faden und Spannung anbelangt. Irgendwann ist eine Geschichte einfach auserzählt.
Janika
to Zeilentänzerin
Ja, das denke ich auch. Vor allem muss man eine Geschichte meiner Meinung nicht auf vier Teile verteilen, wenn man sie ursprünglich in zwei hätte erzählen können. Da ist es irgendwie logisch, dass die Handlung drunter leidet.