10 Fragen an Katharina Mittmann und »Campus Love«

Ihr Lieben, be­reits am Mitt­woch habe ich euch mit einem ziem­lich lan­gen Inter­view eini­ge Ein­bli­cke in den Schreib­all­tag von Katha­ri­na Mitt­mann – der Au­to­rin von Campus Love – ge­ben können. Doch neben dem Schrei­ben und Katha­ri­nas All­tag ha­ben mich auch das Schrei­ben von Campus Love selbst und ihre Ge­dan­ken zu den Fi­gu­ren inte­ressiert. Des­we­gen gibt es heute den zwei­ten Teil des Inter­views, der sich die­sen The­men wid­men wird. Viel Spaß mit dem Bei­trag!

Lauren & Cole ist der zwei­te Band der Cam­pus Love-Reihe. Wie wür­dest du die Ge­schich­te in einem Satz be­schrei­ben?

Ich könnte hier jetzt schrei­ben, dass eine musik­be­sesse­ne Kick­boxe­rin einen täto­wier­ten Künstler trifft und sie sich in­einan­der ver­lie­ben. Aber dass es eine Love­story ist, ist ja so­wie­so klar, also pro­bie­re ich es mal an­ders. Lauren & Cole ist eine Ge­schich­te über zwei Menschen, die wahn­sinnig gut alleine klar­kommen, aber ler­nen, dass das gar nicht so sein muss, dass es okay ist, nicht immer alles allei­ne zu stemmen, und dass sie das nicht we­ni­ger eigen­stän­dig oder gar schwach macht und da­von ab­hält, ih­ren eige­nen Weg zu gehen, ganz im Ge­gen­teil.

Und die Figuren? Wie wür­dest du Lauren und Cole in drei Wör­tern be­schrei­ben?

Lauren: willens­stark, ein­fühl­sam, mu­sik­be­sessen.

Cole: krea­tiv, loyal, cool. (Ja, cool be­schreibt ihn ziem­lich gut.)

campus love katharina mittmann

Was macht die Be­zie­hung von Lau­ren und Cole so be­son­ders? In­wie­fern er­gän­zen sie sich dei­ner Mei­nung nach und wieso passen sie so gut zu­sammen?

Lauren und Cole sind, obwohl sie sehr offen, locker und selbst­be­wusst wir­ken, bei­de sehr ver­schlosse­ne Per­sön­lich­kei­ten, die kaum über die Dinge reden, die sie wirk­lich be­we­gen. Ihre Proble­me ma­chen bei­de auf ihre Art und Wei­se mit sich selbst aus und sie lassen kaum je­man­den hinter ihre Fassa­de bli­cken. Und selbst wenn sie das tun, lassen sie nicht zu, dass andere sie unter­stützen. Da sie da recht ähn­lich ti­cken, ent­wi­ckeln sie ziem­lich schnell ein tie­fe­res Ver­ständ­nis für­einan­der. Und da sie auch bei­de hilfs­be­reit und loyal sind, unter­stützen sie den je­weils ande­ren in schwie­ri­gen Si­tua­tio­nen auf eine Weise, die sie gut an­nehmen können. Sie drän­gen sich einan­der nicht auf, son­dern bieten sich ge­gen­seitig den Frei­raum, für­einan­der da zu sein, und akzep­tie­ren auch, wenn der ande­re (noch) nicht be­reit ist, über etwas zu re­den. Sie ver­ste­hen bei­de, dass manche Din­ge Zeit brau­chen, bis sie aus­ge­spro­chen wer­den können.

Campus Love spielt an der Brown Uni­ver­sity in Provi­dence. Wieso hast du dich für die­ses Setting ent­schie­den? 

Unspek­taku­läre Ant­wort: Der Ver­lag meinte, dass sie es toll fänden, wenn die Ge­schich­te an einem College der Ivy League spie­len könn­te, und dann hab ich mir die Brown aus­ge­sucht. Yale und Har­vard waren auch in der nähe­ren Aus­wahl, aber die Brown ist es dann ge­wor­den, weil Provi­dence mir als Stadt sym­pa­thisch war. Da ich noch nie da war, habe ich mich haupt­säch­lich mit­hil­fe von Follow me arounds auf You­Tube und sehr vie­len Bil­dern auf Pinte­rest da­rauf vor­be­reitet.

lauren cole campus love

Coles erstes Auf­tre­ten in Lauren & Cole empfand ich bei­nahe ein wenig ober­fläch­lich, da er quasi nur an das Eine denkt. Im New Adult Genre ist es ja häu­fig so, dass der Pro­tago­nist zu­nächst als tougher Bad Boy auf­tritt, furcht­bar attrak­tiv ist und ein we­nig arro­gant wirkt. Siehst du Cole als Bad Boy und wieso hast du dich für die­sen Ein­stieg in die Ge­schich­te ent­schie­den?

Nein, ich sehe Cole nicht als Bad Boy, ver­stehe aber, wenn man ihn in die­se Schub­la­de ein­sor­tiert. Für mich ist Cole zu ehr­lich und auf­rich­tig, um ein Bad Boy zu sein – er wür­de zum Bei­spiel nie eine Frau ver­arschen oder ihr irgend­wel­che Lü­gen er­zäh­len, um sie ins Bett zu krie­gen. Er sagt von An­fang an, was Sache ist, und ist immer res­pekt­voll. Aber er ist zu Be­ginn eben nur der Kerl für eine Nacht, mehr will er nicht und das kommu­ni­ziert er auch. Ganz da­von ab­ge­sehen ver­hält Lauren sich ja nicht anders.

Ich habe mich für die­sen Ein­stieg ent­schie­den, weil er gut zu den Fi­gu­ren passt. Sie halten bei­de nicht viel von fes­ten Bin­dun­gen und sind erst recht nicht auf der Suche da­nach, son­dern wollen nur ein bisschen Spaß zu­sammen haben. Und ehr­lich, wie oft läuft es wirk­lich so? Ich finde es ge­nau­so rea­lis­tisch, wenn die Fi­gu­ren sich erst kör­per­lich näher­kommen und da­nach lang­sam an­fan­gen, sich kennen­zu­lernen und in­einan­der zu ver­lie­ben, wie wenn es anders­rum ab­läuft. Das Motto bei den bei­den war: It’s beauty that captures your atten­tion, per­sona­lity which captures your heart.

Was glaubst du, wie sich Campus Love: Lauren & Cole von ande­ren Bü­chern des Genres unter­schei­det? Was macht die Ge­schich­te be­son­ders?

Puh, das ist echt schwie­rig zu be­ant­wor­ten, vor allem, da es ein­fach so un­glaub­lich vie­le gute Bü­cher in dem Genre gibt … Und sie alle grei­fen auch The­men auf, die ich in Campus Love eben­falls auf­grei­fe. Klar, Lauren und Cole sind eher außer­ge­wöhn­li­che Prota­gonis­ten, sie sind bei­de recht alter­nativ und ent­spre­chen nicht un­be­dingt der Norm. Aber ehr­lich, das gibt es in ande­ren Bü­chern auch.

Ich lege viel wert auf Cha­rak­ter­ent­wick­lung und dass die Ge­füh­le lang­sam und nach­voll­zieh­bar ent­ste­hen, an­statt die Hand­lung ra­sant voran­zu­trei­ben. Aber auch das tun ande­re Bücher. Ich ver­meide toxi­sche Be­ziehungs­ele­men­te und schrei­be das, was ich gerne als Consent Ro­mance be­zeichne. Aber – auch hier wieder – das tun ande­re Bü­cher auch. Und die The­men, die Lauren und Cole je­weils für sich be­wälti­gen müssen, sind auch keine, die es noch nie vor­her gab. Die Ein­zel­tei­le der Ge­schich­te sind also nicht neu, aber die Art, wie ich die ein­zel­nen Fa­cetten zu­sammen­ge­fügt habe, hoffent­lich schon.

katharina mittmann campus love

Ich empfand den ers­ten und den zwei­ten Band von Campus Love als überra­schend ru­hig und an­ge­nehm, da die Ge­schich­ten ohne künst­li­che Dra­men aus­kommen. Ist es dir wich­tig, die Fi­gu­ren und Hand­lun­gen nah an der Rea­li­tät zu hal­ten?

Ja, auf jeden Fall. Ich möch­te Ge­schich­ten er­zäh­len, die so wirk­lich passieren könn­ten. Außer­dem liegt es mir ein­fach nicht, The­men künst­lich auf­zu­bau­schen, ich glau­be, mir fehlt da­zu ein Gen oder so.

Arbeitest du schon an neu­en Pro­jek­ten?

Ja.

Haben diese Pro­jek­te mit Campus Love zu tun oder pro­bierst du dich an etwas komplett Neu­em aus?

Nein, aktuell ha­ben sie nichts mit Cam­pus Love zu tun, aber es ist wie­der New Adult.

Und zum Ab­schluss: Wieso soll­te man Campus Love auf jeden Fall le­sen?

Katharina: Für mich als Auto­rin ist die­se Frage echt schwer zu be­ant­wor­ten. Na­tür­lich lie­be ich die Ge­schich­te und finde be­son­ders Lauren und Cole als Fi­gu­ren sehr ein­zig­ar­tig, aber dennoch tue ich mich schwer da­mit, eine passen­de Ant­wort ab­zu­lie­fern. Darf ich sie dir zu­rück­spie­len und du be­antwor­test sie für mich? Also, warum soll­te man Campus Love auf je­den Fall lesen, Janika?

Janika: Hmm, dass ich Campus Love to­tal klasse finde und möch­te, dass das Buch von be­son­ders vie­len Men­schen ge­le­sen wer­den soll, zeigt ja schon allei­ne die Tat­sa­che, dass ich die­ses Inter­view mit dir ge­macht habe. Da meine Re­zen­sion zur Ge­schich­te aber be­reits ein ein­zi­ger Lob­ge­sang ist, würde ich ge­schickt auf sie ver­wei­sen und sa­gen, dass ihr sämt­li­che Gründe, warum ihr Campus Love lesen soll­tet, in ihr findet.

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Comments

  • Zeilentänzerin

    April 29, 2020 at 16:04
    Reply

    Hallo Janika, die Idee mit dem Autoren-Interview ist eine wirklich tolle Sache! Mir hat dieser Teil noch besser gefallen als der erste, weil die Autorin sich ganz explizit auf das Buch und die Figuren bezieht. Liebe Grüße in die Schweiz!

    • Janika
      to Zeilentänzerin

      Mai 10, 2020 at 13:51
      Reply

      Hey du, dankeschön! Das freut mich sehr zu hören. Ich mag diesen Teil des Interviews auch etwas lieber, weil er mit den Bezug auf die Figuren spannender ist :) Alles Liebe zurück nach Deutschland =)

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