Holly Black – The Queen of Nothing

Hachja, ihr Lieben, jede gute Reihe muss einmal ein En­de neh­men und 2019 traf es auch The Folk of the Air von Holly Black. Mit The Queen of Nothing fand die Tri­lo­gie rund um Jude und Car­dan ein Ende und ger­ne möch­te ich heute mit euch in einer kur­zen Buch­be­spre­chung über die Ge­schich­te re­den. Viel Spaß also mit dem Beitrag.

Worum geht’s in The Queen of Nothing?

After being pro­nounced Queen of Faerie and then ab­ruptly exiled by the Wicked King Car­dan, Jude finds her­self un­moored, the queen of nothing. She spends her time with Vivi and Oak, watching rea­lity tele­vi­sion, and doing odd jobs, in­clu­ding squaring up to a canni­balis­tic fae­rie. When her twin sister Taryn shows up asking a fa­vour, Jude jumps at the chance to re­turn to the Faerie world, even if it means facing Cardan, who she loves despite his be­trayal. When a dark curse is un­veiled, Jude must be­come the first mor­tal Queen of Faerie and break the curse, or risk up­setting the ba­lance of the whole Faerie world.

Meinung

The Queen of Nothing beginnt dort, wo The Wicked King auf­ge­hört hat: Jude lebt bei den Menschen. Ich hatte die Be­fürch­tung, dass der Ein­stieg in die Ge­schich­te etwas Zeit braucht. Und vor allem dass es etwas Zeit braucht, bis die Ge­schich­te richtig an Fahrt auf­nimmt. Da lag ich aller­dings ge­hörig falsch. Der Start ver­lief Schlag auf Schlag und ehr­lich ge­sagt kann man die Be­zeich­nung Schlag auf Schlag auf das ge­sam­te Buch be­zie­hen. Inner­halb kürzes­ter Zeit ist so viel passiert! Die Zeit in der Menschen­welt fand ich über­ra­schend an­ge­nehm. Ich hatte er­war­tet, dass sie im Ver­gleich zur Welt der Faerys eher etwas still und lang­atmig wer­den könnte. Aller­dings haben die Fi­gu­ren mit ihren Dia­lo­gen und Ge­dan­ken den An­fang sehr unter­halt­sam gemacht.

Dass alles Schlag auf Schlag ge­schieht hatte zur Folge, dass ich prak­tisch nicht mit dem Le­sen auf­hö­ren wollte und das Buch kaum aus der Hand le­gen konnte. Und ich habe es ge­liebt. Die Ge­schich­te hat ein­fach so viel Spaß ge­macht. Gera­de Jude hat mich in The Queen of Nothing nicht enttäuscht. Sie ist ver­bissen, kom­pro­miss­los und mu­tig wie eh und je. Etwas mehr Prä­senz hätte ich mir jedoch von Car­dan ge­wünscht. Im Ver­gleich zu den ersten bei­den Bänden der Tri­lo­gie hatte er für mich doch eine ver­hält­nis­mäßig kleine Rolle und wirkte bei­nahe wie ein Neben­cha­rak­ter. Gera­de in Bezug auf die Dia­lo­ge habe ich ihn vermisst. Cardan ist so ein stiller Cha­rak­ter in The Queen of Nothing und ich hätte mir mehr ge­mein­same Zeit mit ihm und Jude ge­wünscht.

queen nothing holly black

Alles in allem hat The Queen of Nothing einen Sucht­fak­tor wie die ande­ren Tei­le der Reihe. Es passiert eine Sache nach der nächsten und Holly Black hat dabei eine sehr ge­wief­te Art zu Er­zählen. Ihre Tech­nik ist quasi, je­des Ka­pi­tel mit einem ab­so­lu­ten Cliff­han­ger zu be­enden oder eine Sache ins Rollen zu brin­gen, die dich so krass scho­ckiert oder neu­gie­rig macht, dass du auf jeden Fall wei­ter­le­sen willst.

Ich war Feuer und Flamme und un­fass­bar neu­gie­rig, wie sich alles am Ende zu­sammen­setzen würde. Aller­dings gab es in puncto Ende für mich eine kleine Ent­täu­schung. Ich meine, für mich war der Aus­gang schön, aber er hat nicht zum Rest der Tri­lo­gie ge­passt. Es war zu ein­fach, zu glatt, zu problem­los. Irgend­wie hätte ich am Ende noch mit einem rie­si­gen Knall ge­rech­net oder einer Intri­ge, die die Fi­gu­ren ein letztes Mal an ihre Gren­zen treibt. Das blieb je­doch aus und so schön ich es letzt­lich finde, so falsch fühlt es sich an. Das Ende macht die Tri­lo­gie nicht kaputt, aber es ist ein­fach nicht stimmig. Es war zu leicht. Es hat schlicht­weg etwas gefehlt.

the queen of nothing

The Queen of Nothing hat keine drei­hun­dert Seiten und ist wirk­lich kurz. Ich glaube, fünfzig, sechzig Seiten mehr hätten der Ge­schich­te nicht ge­schadet. Nicht kon­kret aufs Ende be­zo­gen, son­dern all­ge­mein aufs Buch ver­teilt. Einfach damit die ein­zel­nen Sze­nen ein bisschen mehr Tiefe erhalten und Kon­flik­te nicht so leicht ab­ge­ar­bei­tet wer­den. Ein Bei­spiel, an das ich hier ge­dacht habe, ist der Verrat von Judes Schwes­ter und wie schnell Jude die­ser ver­gibt. Die Ge­schich­te hätte an man­chen Stellen etwas mehr Ruhe ver­tra­gen können.

Zum Schluss noch ein kleines High­light für mich: das Cover! Als ich das Cover zum ersten Mal ge­se­hen habe, war ich etwas ent­täuscht. Die Cover von The Cruel Prince und The Wicked King spre­chen mich op­tisch schlicht­weg mehr an. Aller­dings passt das Cover von The Queen of Nothing un­glaub­lich gut zur Hand­lung und greift mehre­re Ele­men­te auf, die im Laufe der Ge­schich­te eine große Rolle spie­len. So hatte ich immer wieder ge­nia­le Aha-Momen­te und lernte das Cover lieben.

Eine schöne Geschichte für zwischendurch mit einem leichten Schreibstil und einer flotten Handlung. Das Ende hätte meiner Meinung nach besser ausgearbeitet werden können.

Janika Zeilenwanderer Signatur

Eckdaten: Holly Black – The Queen of Nothing – Hot Key Books – 2019 – 320 Seiten – 8,99 €

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Comments

  • Sara Linseis

    April 8, 2020 at 9:25
    Reply

    Hi Janika, eine tolle Rezension! :) Und ich weiß, was du mit dem Ende meinst. Mir gefällt das Buch auch richtig gut, aber irgendwie hatte der letzte Band nicht ganz die Wirkung der ersten beiden. Mir kam Cardan auch zu kurz und ich denke ein paar Seiten mehr hätten es […] Read MoreHi Janika, eine tolle Rezension! :) Und ich weiß, was du mit dem Ende meinst. Mir gefällt das Buch auch richtig gut, aber irgendwie hatte der letzte Band nicht ganz die Wirkung der ersten beiden. Mir kam Cardan auch zu kurz und ich denke ein paar Seiten mehr hätten es schon sein können. Aber schön zu wissen, dass das nicht nur ich so empfunden habe. Liebe Grüße, Sara Read Less

    • Janika
      to Sara Linseis

      April 10, 2020 at 9:38
      Reply

      Liebe Sara, vielen Dank für deine lieben Worte. Ja, ich finde es auch jedes Mal schön, wenn jemand ähnliche Ansichten zu einem Buch hat wie ich. Ich glaube, zu »The Queen of Nothing« gibt es auch wirklich viele, die mit dem Ende nicht einhundertprozentig zufrieden sind, was ja auch gerechtfertigt […] Read MoreLiebe Sara, vielen Dank für deine lieben Worte. Ja, ich finde es auch jedes Mal schön, wenn jemand ähnliche Ansichten zu einem Buch hat wie ich. Ich glaube, zu »The Queen of Nothing« gibt es auch wirklich viele, die mit dem Ende nicht einhundertprozentig zufrieden sind, was ja auch gerechtfertigt ist. Insgesamt ist die Reihe aber trotzdem klasse und darauf kommt es an :) Alles Liebe. Janika Read Less

  • Kat @ Kat from Minas Morgul

    April 7, 2020 at 21:01
    Reply

    Huhu :) schöne Rezension, der ich mich voll und ganz anschließen kann! Ich bin beim Lesen auch nur so durch die Seiten geflogen und schwuppdiwupp war das Buch zu Ende. Ein paar Seiten mehr wären mir sehr lieb gewesen und ich war ebenfalls etwas enttäuscht vom Ende. Aber wie du sagst, […] Read MoreHuhu :) schöne Rezension, der ich mich voll und ganz anschließen kann! Ich bin beim Lesen auch nur so durch die Seiten geflogen und schwuppdiwupp war das Buch zu Ende. Ein paar Seiten mehr wären mir sehr lieb gewesen und ich war ebenfalls etwas enttäuscht vom Ende. Aber wie du sagst, die Reihe insgesamt ist einfach super! Liebste Grüße Kat Read Less

    • Janika
      to Kat @ Kat from Minas Morgul

      April 10, 2020 at 9:37
      Reply

      Liebe Kat, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Dann haben wir ja wirklich ähnliche Gedanken zum Buch gehabt. Insgesamt ist die Reihe wirklich klasse und ich kann mir gut vorstellen, sie irgendwann ein weiteres Mal zu lesen :) Alles Liebe. Janika

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