Ihr Lieben, manchmal erlebt man ziemlich witzige Dinge, die sich nur durch einen Zufall ergeben – wie mein diesjähriger Besuch auf der Loveletter Convention in Berlin. Als ich im März mit ein paar anderen Bloggern bei der Leipziger Buchmesse gewesen bin, gab es dort einen Stand der Loveletter Convention. Bis dahin hatte ich noch nie etwas von der Veranstaltung gehört. Allerdings bekam der Stand direkt unser aller Aufmerksamkeit, als wir entdeckten, dass es ein Gewinnspiel gibt.
Wir füllten ein paar Postkarten aus, wurden in den Lostopf geschmissen und bekamen die Ansage, bitte um 16 Uhr bei der Auslosung da zu sein, sonst hätten wir keinen Anspruch auf einen Gewinn. Nur wer da ist, darf seinen Gewinn entgegennehmen, ansonsten wird ein zweites Mal gelost und ein anderer Gewinner bekanntgegeben.
Wir alle waren am überlegen, ob wir zu dem Stand zurückgehen würden, denn wie hoch sind die Chancen zu gewinnen? Ich gewinne irgendwie nie bei solchen Dingen, umso überraschter war ich, als mein Name tatsächlich aus dem Lostopf gezogen wurde und ich mich entscheiden durfte, ob ich die Eintrittskarten zur Loveletter Convention oder eine Büchertasche haben möchte. Die Entscheidung fiel mir nicht schwer und so ging es drei Monate später nach Berlin zu einer Veranstaltung der besonderen Art.
Die Loveletter Convention war eine durchweg positive Erfahrung, allerdings hat sie dazu geführt, dass ich den Reiz an üblichen Buchmessen verloren habe. Was die Loveletter Convention in meinen Augen auszeichnet, ist die Direktheit und Nähe, die man zu den Mitarbeitern des Verlagswesens und den Autoren bekommt. Im Gegensatz zur Messen tuckert man nicht mit Tausenden Menschen durch enge Gänge und stöbert sich durch die Bücher eines Verlags. Stattdessen geht man zu Panels, Diskussionsrunden, Workshops oder Lesungen. Und das alles rund zum Thema Buch und Liebesroman – genau mein Ding!
Wie bad darf ein Bad Boy sein?
Die Themen der Diskussionsrunden haben mir meistens sehr gut gefallen. Es gab beispielsweise eine Diskussion über die Klischees von Liebesromanen und ob man sie in ihnen braucht oder nicht. Spannend war auch das Thema wie bad ein Bad Boy tatsächlich sein darf. Ab wann wird eine Grenze überschritten? Gibt es Ausnahmen, die das Verhalten eines Bad Boys rechtfertigen? Geführt wurden die Diskussionen dabei von den Verlagsmitarbeitern und Autoren, sodass man unterschiedliche Perspektiven bekommen hat. Gleichzeitig konnte man sich aber auch als Besucher in die Diskussion einmischen und seine Meinung äußern. So fand einfach ein richtig schöner Austausch statt.
Besonders gut hat mir auch ein Programmpunkt gefallen, bei dem es um Kooperationen zwischen Bloggern und Verlagen geht. Wie stellt sich ein Verlag beispielsweise eine Zusammenarbeit vor und wann genau wünscht sich ein Verlag eine Rezension, wenn man ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt bekommt. Ein Verlag äußerte dort eine ziemlich krasse Meinung: Zwei Wochen nach Erhalt des Buches soll es gelesen und rezensiert worden sein. Zum Glück habe ich bisher nichts von diesem Verlag bekommen oder angefragt, denn ihr kennt mich: In zwei Wochen würde ich das bei meinem SUB und meiner wechselnden Lesestimmung niemals hinbekommen. Es war jedenfalls eine spannende Erfahrung einmal die andere Seite der Kooperation kennenzulernen. Wie Verlage zu weniger gut ausfallenden Rezensionen stehen, die positiven und negativen Erfahrungen, die Blogger und Verlage miteinander gemacht haben – wirklich spannend.
Bleibender Eindruck
Bei den Panels haben bei mir besonders Julia K. Stein, Julia Dippel und Lara Adrian Eindruck hinterlassen. Drei Autorinnen, von denen ich noch kein einziges Buch gelesen habe, aber von denen jeweils ein Buch bei mir einziehen dufte. Diese drei Frauen vertreten so fantastische und spannende Meinungen, sind gleichzeitig unglaublich humorvoll und schrecklich sympathisch. Nun bin ich unglaublich gespannt, wie mir die Bücher der drei Frauen gefallen werden und ob ich die Personen, von denen ich mir bei der Convention einen Eindruck machen konnte, auch in den Büchern wiederfinden werde.
Mir hat auch die Stimmung bei der Loveletter Convention gefallen. In meinen Augen war sie durchweg positiv, alle haben sich Zeit für Unterhaltungen genommen, waren offen. So konnte man gut mit anderen Bloggern und Autoren ins Gespräch kommen und auch wenn die Veranstaltungen mehr oder weniger nahtlos aufeinanderfolgten, war es weder hektisch noch stressig.
Es war wirklich eine rundum schöne Veranstaltung, die ich nächstes Jahr gerne wieder besuchen würde. Mein persönliches Highlight ist jedoch die Zeit, die ich in Berlin mit Yvonne, Anna und Friederike verbringen durfte. Büchermenschen sind die tollsten Menschen und man hat durch eine gemeinsame Leidenschaft immer wundervolle Gespräche. Diese dann auch im echten Leben zu führen und nicht nur online ist etwas ganz Besonderes. Bücher verbinden eben!
Comments
[Blog Glück] Juli 2019 – Seitenglueck
[…] nicht auf der Love Letter Convention war, kann die Veranstaltung bei Janika von Zeilenwanderer nachlesen und bei all den interessanten […]
Zeilentänzerin
Das klingt nach einem rundum perfekten Event! Dass die Autorinnen dich mit ihren Ansichten überzeugen konnten und die Themen der Convention im Allgemeinen nach deinem Geschmack waren, finde ich toll. Die letzten Sätze deines Beitrags, sind sehr schön gewählt. Eure gemeinsame Zeit ist dabei sicherlich das Wertvollste! Zeilentänzerin
Janika
to Zeilentänzerin
Hallo meine Liebe, es war wirklich ein perfektes Event mit tollen Gesprächen. Die Gespräche waren absolute Highlights! Danke dir für deine lieben Worte. Die gemeinsame Zeit ist wirklich wunderschön gewesen :) Alles Liebe. Janika