Ihr Lieben, seit einigen Wochen sind zwei Bücher einer Autorin in aller Munde: Burning Bridges und Sinking Ships von Tami Fischer. Ich persönlich hatte vor dem Hype auf Instagram noch nie etwas von Tami gehört. Vielen Bloggerinnen und Bloggern war sie bereits ein Name, an mir ging sie vorbei. Ihre Bücher aber nicht, und so habe ich mir Burning Bridges geschnappt, die Geschichte durchgelesen und nun eine Rezension für euch getippt. Viel Spaß also mit der Buchbesprechung.
Worum geht’s in Burning Bridges?
Sein Name lautete Ches. Das war alles, was ich wusste. Keine Vergangenheit und keine Identität. Alles an ihm strahlte Gefahr aus, doch ich schaffte es einfach nicht, mich von ihm fernzuhalten. Ich war Metall und er der Magnet, welcher mich anzog. Doch nicht nur mich zog er an; auch Dunkelheit und Ärger und Geheimnisse begleiteten ihn wie Motten das Licht. Ich war vielleicht gebrochen, aber wenn er mich für schwach hielt, machte er einen Fehler. Ich würde jedes seiner Geheimnisse lüften. Und wenn ich brennen musste, um seine Dunkelheit zu vertreiben, würde ich jede Sekunde im Feuer genießen.
Meinung
In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass ich mit den Liebesromanen aus dem Hause Knaur sehr gut fahre. New Beginnings und Campus Love konnten mich vollkommen überzeugen. New Promises hat mich ebenfalls bestens unterhalten und nun gesellt sich Burning Bridges ebenfalls zu den schönen Liebesromanen aus dem Knaur Verlag. Ich muss sagen, ich bin begeistert.
Oft habe ich das Gefühl, dass bei Liebesromanen viel Schrott veröffentlicht wird, der Anspruch an den Text fehlt und auch auf die Handlung nicht viel Wert gelegt wird. Diese These wird von Knaur nicht bestätigt und ich denke, ich habe mit dem Verlag einen gefunden, dessen Liebesgeschichten besondere Beachtung von mir finden werden. Aber gut, kommen wir zu Burning Bridges, denn es soll ja um die Geschichte gehen und nicht den Verlag.
Eben habe ich gesagt, dass bei den Titeln von Knaur Wert auf die Handlung gelegt wird. Schaut man sich Burning Bridges an, muss man zunächst eine Frage mit Ja oder Nein beantworten. Diese lautet: Bin ich bereit darüber hinwegzusehen, dass manche Aspekte der Handlung nicht gerade realitätsnah sind? Beantwortet man sie mit Nein, sollte man Burning Bridges vielleicht lieber meiden. Ich habe die Frage aber mit Ja beantwortet und hatte dementsprechend große Freude mit dem Roman.
Kommen wir direkt zur Sache, denn das, was ich als unrealistisch empfunden habe, ist Ches’ »Arbeit« und die Szene, in der er sich aufhält. Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen sprechen, aber ich persönlich habe so eine Szene noch nie erlebt und bezweifle stark, dass sie in dieser Form existiert, geschweige denn, dass ein Normalo wie Ella so leicht Zutritt zu ihr bekommt. Aber das sei mal dahingestellt, ich habe mich darauf eingelassen und eine unterhaltsame Lektüre bekommen.
Handlung
Lässt man sich also auf die Idee ein, kriegt man eine Story geboten, die quasi nicht zum Stillstand kommt. Ich persönlich fand’s super, denn Burning Bridges wird dadurch zu einem Buch, das man nur schwer aus den Händen legen kann. Als Leser befindet man sich praktisch in einem Sog und will mehr über Ella, Ches und dem, was die beiden erleben, erfahren. Mir hat dabei auch gut gefallen, wie Tami Fischer die Handlung aufbaut, denn dadurch dass die Grundsituation von Ches so außergewöhnlich ist, habe ich originelle Momente erlebt, die ich in einem New Adult Roman so noch nicht gelesen habe.
Für meinen Geschmack war die Handlung in manchen Situationen jedoch auch etwas vorhersehbar. Wer die Bösewichte sind, war recht offensichtlich und auch die Probleme, denen Ella und Ches sich stellen müssen, waren vorhersehbar. Dies ist jedoch Jammern auf hohem Niveau, denn auch wenn man manche Dinge erahnen konnte, ist die Lektüre nichtsdestotrotz unterhaltsam und macht viel Spaß. Mir hat auch zugesagt, dass die Beziehung von Ella und Ches sich sehr langsam entwickelt. Und ich meine wirklich langsam. Sie verbringen zwar vom ersten Moment an viel Zeit miteinander, aber bis es zwischen den beiden zu einem ersten Kuss kommt, vergeht viel Zeit. Auch diesen Punkt fand ich sehr erfrischend.
Ella als Protagonistin von Burning Bridges
Ein Grund, weshalb die Geschichte so viel Spaß macht, ist Ella. Sie ist die Protagonistin von Burning Bridges und eine überaus sympathische Figur. Ella hat extrem witzige Gedanken, ist bodenständig, aber auch direkt. Ich mach’s kurz: Ich mochte Ella als Erzählerin sehr gerne und konnte viel mit ihr anfangen. Wisst ihr, wie ich das meine? Sie war für mich einfach greifbar und authentisch.
Auch wenn mir Ella in manchen Situationen stur wie ein Esel und etwas schwer von Begriff erschien, wuchs sie in anderen Situationen im positiven Sinne über sich hinaus. In Burning Bridges steht nämlich nicht nur die Beziehung von Ella und Ches im Vordergrund, sondern auch die Charakterentwicklung Ellas, nachdem sie frisch aus einer Beziehung kommt. Hier mochte ich besonders die Glaubwürdigkeit des Geschehens.
Ella war zwei Jahre mit ihrem Exfreund zusammen, was für eine Beziehung ja schon eine recht lange Zeit ist. Dementsprechend lange hat sie auch an der Trennung zu knabbern. Den gesamten Roman über blickt sie auf ihre vergangene Beziehung, sieht, was vielleicht nicht optimal lief und was sie heute nicht mehr tolerieren würde. Auch wenn ihr Ex kein Teil ihres Lebens mehr ist, so schwirrt die Beziehung noch in Ellas Kopf. Ihre Gedanken driften immer wieder in die Vergangenheit, was meiner Meinung nach absolut authentisch ist.
Ches und die Nebenfiguren
Auch Ches mochte ihn gerne! Ein sonderlich origineller New Adult Charakter ist er zwar nicht – abgesehen eben von seiner Tätigkeit –, aber er war mir dennoch sympathisch. Gerade weil er sich die gesamte Zeit über korrekt gegenüber Ella verhält. Er hat eine mysteriöse Aura und ist sensibel und einfühlsam, was ich schätzte. Das Einzige, was mir an Ches etwas missfallen hat, war, dass ich ihn erst nach über der Hälfte des Romans richtig greifen konnte. Er war mir lange zu distanziert und zurückgezogen, selbst wenn er mir ans Herz wuchs. Auch jetzt fällt es mir schwer, seinen Charakter zu beschreiben, außer eben den Dingen, die ich bereits gesagt habe.
Die Nebenfiguren von Burning Bridges haben mich auch überzeugen können. Ella umgibt sich mit einer Handvoll guter Freunde und pflegt auch die Beziehung zu ihrer Familie sehr. Dass ihr Umfeld eine so große Rolle im Roman spielt, hat mir gut gefallen. Gerade die Freundschaft zu den Mädels fühlte sich vertraut an, sodass man sich mit dem Buch und den Figuren wohlgefühlt hat. Ich wollte selber Zeit mit Ella und ihren Mädels verbringen. Trotz all der schrecklichen Dinge, die Ella und Ches erleben, fühlte sich die Zeit mit ihren Mädels wie ein Nachhausekommen an. Wie eine Auszeit von der Realität des Romans.
Schreibstil und Welt
Dass ich Burning Bridges nicht aus den Händen legen konnte, liegt jedoch nicht nur an der ungewöhnlichen Handlung und den sympathischen Figuren, sondern auch am Erzählstil der Autorin. Die Art wie Tami Fischer den Charakteren Leben einhaucht, Dinge beschreibt und Schwung in die Handlung bringt, hat mich angesprochen. Sie findet die richtigen Worte, baut schöne Metaphern ein und sorgt somit dafür, dass sich der Roman in Nullkommanichts durchlesen lässt. Ich war wirklich positiv überrascht vom Schreibstil und auch von der Tatsache, dass ich ziemlich oft lachen musste! Gerade dafür dass es ihr Debüt ist, fand ich den Ausdruck echt gut.
Was mich bei der Geschichte definitiv überraschte: die gefährliche Welt. Tami Fischers Roman ist keiner der üblichen New Adult Romane, sondern weitaus düsterer. Mich hat diese Welt gleichzeitig fasziniert wie erschreckt. Ich denke, damit habe ich auch alles gesagt, was mir zu Burning Bridges in den Sinn kommt. Für mich ist die Geschichte kein Highlight oder der neue Stern am New Adult Horizont, aber für zwischendurch eine absolute Empfehlung. Eine schöne Geschichte, wenn man abschalten und mit sympathischen Figuren mitfiebern möchte.
Burning Bridges konnte mich dank der Charaktere und des Schreibstils der Autorin begeistern. Die Handlung baut sich auf einem etwas unrealistischen Grundgerüst auf, bietet dafür aber originelle New Adult, die viel Spaß macht.
Eckdaten: Tami Fischer – Burning Bridges – Knaur Taschenbuch – 2019 – 400 Seiten – 12,99 €
Comments
Elizzy
Liebste Janika! Mir war vorher gar nicht bewusst, dass der Knaur Verlag auch Liebesgeschichten rausbringt! Da öffnet sich für mich gerade ne neue Lesewelt! Da kann ich dem Genre ja nochmal ne neue Chance geben! Vielleicht gleich mit diesem Buch hier - zu dem du eine wirklich wunderbare Rezension geschrieben […] Read MoreLiebste Janika! Mir war vorher gar nicht bewusst, dass der Knaur Verlag auch Liebesgeschichten rausbringt! Da öffnet sich für mich gerade ne neue Lesewelt! Da kann ich dem Genre ja nochmal ne neue Chance geben! Vielleicht gleich mit diesem Buch hier - zu dem du eine wirklich wunderbare Rezension geschrieben hast! Oder sollte ich Campus Love lesen? Das wird ja aktuell auch sehr gehypt! Wünsche dir einen schönen ersten Advent! Read Less
Janika
to Elizzy
Hallo meine Liebe :) Ja, ich glaube, es ist auch nicht der Schwerpunkt des Verlags, aber es gibt sie! Kannst auch mal bei Instagram gucken, da haben sie sogar eine eigene Seite (@knaurromance). Also ich würde dir Campus Love empfehlen, denn die Geschichte hat mich mehr angesprochen als Burning Bridges […] Read MoreHallo meine Liebe :) Ja, ich glaube, es ist auch nicht der Schwerpunkt des Verlags, aber es gibt sie! Kannst auch mal bei Instagram gucken, da haben sie sogar eine eigene Seite (@knaurromance). Also ich würde dir Campus Love empfehlen, denn die Geschichte hat mich mehr angesprochen als Burning Bridges :) Alles Liebe. Janika Read Less