Ihr Lieben! Unser Urlaub in Irland ist nun schon beinahe zwei Monate her und bis auf meine fünf Erkenntnisse, habe ich noch gar keine weiteren Urlaubsberichte mit euch geteilt – shame on me. Ich wollte diese Reiseberichte so viel früher posten, aber wie es so kommt, kam doch immer wieder etwas dazwischen. Heute soll es aber losgehen und zwar mit unserer Anreise und dem ersten Tag auf der grünen Insel.
Auf, auf nach Hamburg
Am Tag vor der Abreise kam mein Liebster von der Arbeit nach Hause, wir packten die letzten Sachen ins Auto und fuhren ab nach Hamburg. Ursprünglich wollte ich abends alleine nach Hamburg fahren, um mich mit meiner Schwester zu treffen und ihr Peony zu geben, damit sich meine Familie in den fünf Tagen um sie kümmern könnte. Das haben wir auch gemacht, doch das Wiedersehen mit meiner Schwester sollte nicht das einzige bleiben. Eine meiner besten Freundinnen lebt nämlich in Hamburg und wir durften den Abend und die Nacht bei ihr verbringen, um am nächsten Morgen zum Hamburger Flughafen zu fahren. Der Abend war auch superschön, vor allem weil wir uns eine lange Zeit nicht mehr gesehen hatten. Es wurde also einiges an Gesprächsstoff nachgeholt, lecker gegessen und viel zu spät ins Bett gegangen.
Der nächste Morgen begann früh – ich bin mir mittlerweile nicht mehr einhundertprozentig sicher, aber ich meine, dass wir zwischen fünf und sechs Uhr in der Früh aufgestanden sind. Nach einem Frühstück ging’s dann mit den Öffentlichen zum Flughafen und da begann ein kleines Chaos. Nach einem Hin und Her am Flughafen und über einer Stunde Verspätung am Gate, waren wir aber im Flieger. Es war das erste Mal, dass mein Liebster und ich zusammen geflogen sind und irgendwie war der ganze Flug schon berauschend. Einfach gemeinsam zu fliegen und die Vorfreude auf fünf Tage, die wir ganz für uns alleine haben. Fünf Tage, auf die wir monatelang gewartet haben.
Fáilte go Baile Átha Cliath!
Nach nicht einmal zwei Stunden Flug konnten wir dann die grüne Insel sehen. Wie ich euch schon in meinem Beitrag zu den 5 Erkenntnissen von 5 Tagen Irland erzählt habe, hat mein Liebster doch das ein oder andere Vorurteil über Irland gehabt. Unter anderem dass es in Irland nur regnen würde. Ich sagte ihm immer wieder, dass das so nicht ganz richtig sei. Klar, es regnet schon mal in Irland, aber in der Regel bleiben es kurze Schauer, nach denen wieder stundenlang die Sonne scheint. Ja ja war meistens die Antwort, die mich doch etwas frustrierte.
Ich weiß auch nicht wieso, aber nachdem er immer wieder betont hatte, dass wir Urlaub in einem verregneten und kalten Land machen würde, wollte ich unbedingt, dass wir bei gutem Wetter ankommen. Ich wollte ihm das Gegenteil beweisen, auch wenn ich keinen Einfluss auf das Wetter habe – leider! Aber was hatten wir für ein Glück, als wir die grüne Insel zum ersten Mal sahen: türkisfarbenes Meer, grüne Felder und Sonne satt. Nur um zwei Minuten später zu landen und den miesesten Platzregen erleben zu dürfen.
Am Dubliner Airport lief alles wie am Schnürchen und keine Stunde nach der Landung saßen wir bereits im Mietwagen auf dem Weg nach Dalkey. Dalkey ist ein kleiner Vorort von Dublin, in dem wir uns ein Airbnb gemietet haben. Wie ihr wisst, habe ich ein Jahr in Irland gelebt und das Haus, in dem ich damals lebte, ist keine zehn Gehminuten von unserem Apartment entfernt. Es war also wie nach Hause kommen, ich kannte die Gegend und habe mich unglaublich auf sie gefreut.
Die Autofahrt nach Dalkey war definitiv aufregend. Nicht nur dass mein Liebster noch nie selbst im Linksverkehr gefahren ist, nein, wir haben direkt die falsche Ausfahrt genommen und so den extrem praktischen Autobahntunnel der M50 verpasst. Anstatt also ganz entspannt geradeaus und ohne viel Verkehr nach Dalkey zu fahren, fuhren wir mitten durch die City. Mein Liebster war doch etwas angespannt – nicht nur der Linksverkehr und wenig Schlaf setzten ihm zu, sondern auch das neue Auto, das ganz anders reagierte, als unser jetziges. Aber wir haben es gut gemeistert: Ich war das Navi und er ist einfach meinen Anweisungen gefolgt.
Als wir den Stadtverkehr von Dublin hinter uns ließen und die Beach Road erreichten, fing mein Herz an, wild zu schlagen. Die ganzen kleinen Vororte und diese lange Straße direkt am Meer bis nach Dún Laoghaire – wo ich gelebt habe – und Dalkey, bedeuten einfach ein Stück Heimat für mich und ich war so froh, nach sechs Jahren endlich wieder dort zu sein!
Hallo Dalkey!
Unser Apartment in Dalkey haben wir gut gefunden und wir hatten unglaubliches Glück mit unserer Unterkunft. Ein älteres Ehepaar hat einen Anbau an ihrem Haus, den sie komplett vermieten, sodass wir eine ganze Wohnung für uns hatten: ein Wohn- und Schlafzimmer, ein Badezimmer und eine kleine Küchenzeile. Das Apartment war lichtdurchflutet und hatte einfach die perfekte Lage. Eine Minute zu Fuß und du bist im Zentrum von Dalkey.
Wir sind erst einmal kurz angekommen und anschließend ins Zentrum von Dalkey spaziert, um einen Happen zu essen. Dort haben wir ein richtig niedliches Café entdeckt, direkt an einer größeren Kreuzung. Man konnte mitten ins Geschehen gucken und allein das war schon superschön. Danach ging es auf den Killiney Hill.
Der Killiney Hill ist ein Hügel, umgeben von einem Wald mit Park und dort ist es einfach nur toll. Auch wenn man stadtnah zu Dublin und den Vororten ist, kann man schnell im Grünen sein und hat – gerade bei gutem Wetter – einen atemberaubenden Ausblick. Man sieht die Wicklow Mountains, Dublin, Howth, Bray. Dort oben kann man sich einfach nur hinsetzen und genießen.
Würden wir dort leben, würde ich mit Peony jeden Tag zum Killiney Hill Park gehen, um dort mit ihr zu spazieren. Egal wie oft man dort gewesen ist, es ist immer wieder schön.
Wie ihr seht, hatten wir großes Glück mit dem Wetter. Abgesehen von dem Platzregen bei der Landung hat es noch einen kurzen Schauer gegeben, als wir im Café waren, doch der war so schnell wieder verschwunden, wie wir unsere Wraps gefuttert haben. Alles also halb so wild. Schon während der Fahrt an der Beach Road sagte mein Liebster, dass er es schade findet, der Fahrer zu sein – er könne die schöne Landschaft ja gar nicht genießen. Und mit jedem Schritt durch Dalkey und den Killiney Hill Park wuchs seine Begeisterung. So schlimm und nass war es in Irland ja doch nicht. Ganz im Gegenteil würde man hier ja schon ganz gut Urlaub machen können.
Nach unserem Ausflug zum Killiney Hill ging es kurz nach Dún Laoghaire. Dort gingen wir zu Tesco, um ein wenig Proviant für die kommenden Tage zu kaufen. Kennt ihr das, wenn ihr in einem anderen Land einkaufen seid? Es gibt die gleichen Lebensmittel, aber irgendwie sind sie anders und besonders. Hinzu kommen noch einige Produkte, die du gar nicht kennst. Dementsprechend waren wir eine halbe Ewigkeit im Tesco und sind mit viel zu vielen Lebensmitteln zurück ins Apartment gekommen. Aber hey, lieber zu viel als zu wenig. Wir mussten in diesem Urlaub definitiv nicht hungern.
Mittlerweile war es schon ganz schön spät. Aber nur im Apartment hocken und den Tag ausklingen lassen, wollten wir auch nicht. Deswegen sind wir ein weiteres Mal nach draußen gegangen und waren am Meer spazieren. Am äußersten Zipfel von Dún Laoghaire gibt es das »40 Foot«. Das ist ein Spot, direkt beim James Joyce Tower, an dem leicht durchgeknallte Iren schwimmen gehen. Ich sage bewusst leicht durchgeknallt, weil es stimmt. Die Iren haben ein anderes Verständnis für gutes Wetter. Wir waren Ende April in Irland, hatten vielleicht fünfzehn Grad, aber das stört die Iren nicht – sie gehen trotzdem ins Meer und schwimmen ein Ründchen.
Jedenfalls waren wir beim »40 Foot« und genossen den Ausblick. Den Ausblick auf das East Pier in Dún Laoghaire, den Ausblick auf die Halbinsel Howth und den Ausblick aufs Meer. Diese Ecke von Irland – Dalkey, Dún Laoghaire & Co – ist in meinen Augen die perfekte Location für ein Urlaub im County Dublin. Einfach weil man ein absolutes Kurort-Feeling bekommt und man dennoch zentral ist. In fünfzehn Minuten ist man mit dem Zug im Citycentre der Hauptstadt und kann trotzdem die Ruhe der Vororte genießen.
Tja, und so ging der erste Tag unseres Urlaubs vorbei. Es war ein langer, aber großartiger Tag und ich bin am Abend überglücklich schlafen gegangen. Nur weil ich wusste, dass lediglich der erste Tag hinter uns lag und noch vier weitere auf uns warteten. Dieser Tag war bereits wunderbar und obwohl wir erst gegen vierzehn, fünfzehn Uhr im Apartment ankamen, haben wir viel geschafft und den Tag so gut ausgeschöpft wie wir konnten.
Die nächsten Tage wurden sogar noch besser, doch davon erzähle ich euch in meinem nächsten Reisebericht. Dieser wird hoffentlich noch in den kommenden Wochen folgen. Wollt ihr einen kleinen Teaser? Der nächste Beitrag entführt euch in eine der schönsten Städte der Welt! Am zweiten Tag ging es nämlich nach Dublin.
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Miriam
Liebe Janika, ich beneide dich wirklich um deine Zeit in Irland! Es muss traumhaft gewesen sein, ein Jahr in diesem wundervollen Land zu verbringen (wo auch noch so eine tolle Autorin wie Cecelia Ahern herkommt). Seit ich vor Jahren PS Ich liebe Dich gelesen (und den Film Vertrauter Feind mit Brad […] Read MoreLiebe Janika, ich beneide dich wirklich um deine Zeit in Irland! Es muss traumhaft gewesen sein, ein Jahr in diesem wundervollen Land zu verbringen (wo auch noch so eine tolle Autorin wie Cecelia Ahern herkommt). Seit ich vor Jahren PS Ich liebe Dich gelesen (und den Film Vertrauter Feind mit Brad Pitt gesehen :D) habe, träume ich davon diese Insel zu bereisen. Ich freue mich sehr auf deine weiteren Berichte über Dublin/Irland - so habe ich die Möglichkeit noch ein bisschen weiter zu träumen. Liebste Grüße, Miriam Read Less
Janika
to Miriam
Liebe Miriam, ich habe mich auch aufgrund eines Filmes für ein Jahr Irland entschieden. Naja, eigentlich wegen zwei: Ps ich liebe dich und Verlobung auf Umwegen. Man hat so schöne Eindrücke von der Natur gewinnen können und plötzlich war die Liebe entfacht
Ivy
Liebe Janika, so ein toller Reisebericht. Irland steht schon auf meiner Liste, seit eine meiner besten Freundinnen dort hingereist und sich unendlich in das Land verliebt hat. All die Fotos und Erzählungen sind einfach so toll, dass ich immer gleich in absolut schreckliches Fernweh verfalle, wenn sie davon erzählt haha Ihr […] Read MoreLiebe Janika, so ein toller Reisebericht. Irland steht schon auf meiner Liste, seit eine meiner besten Freundinnen dort hingereist und sich unendlich in das Land verliebt hat. All die Fotos und Erzählungen sind einfach so toll, dass ich immer gleich in absolut schreckliches Fernweh verfalle, wenn sie davon erzählt haha Ihr Ehemann hat ihr auf der grünen Insel sogar einen Heiratsantrag gemacht - mitten im Nirgendwo, einfach richtig schön. Ich bin so gespannt auf dieses Land - dein Bericht und deine wunderschönen Bilder machen mich nur noch neugieriger darauf. Ganz liebe Grüße Ivy Read Less
Janika
to Ivy
Liebe Ivy, vielen Dank! Das freut mich unglaublich zu hören
Lisa
Hallo Janika, Das ist ein sooo schöner Reisebericht! Da geht mir direkt das Herz auf und das Fernweh erwacht! :) Ich bin gespannt auf die nächsten Tage! Liebe Grüße Lisa
Janika
to Lisa
Liebe Lisa, vielen Dank! Ja, in mir ist auch direkt Fernweh erwacht und ich wollte sofort zurück... Hach! Es ist aber auch so schön dort! Liebe Grüße, Janika
AlinaKunterbunt
Liebe Janika, was für ein schöner Bericht! Irland steht auch seit Jahren auf meiner Reiseliste, besonders Dublin interessiert mich sehr. Eines Tages werde ich es bestimmt auch dorthin schaffen und darauf freue ich mich jetzt schon! Deine Bilder sehen alle so wunderschön aus und du strahlst auf dem Bild mit deinem […] Read MoreLiebe Janika, was für ein schöner Bericht! Irland steht auch seit Jahren auf meiner Reiseliste, besonders Dublin interessiert mich sehr. Eines Tages werde ich es bestimmt auch dorthin schaffen und darauf freue ich mich jetzt schon! Deine Bilder sehen alle so wunderschön aus und du strahlst auf dem Bild mit deinem Liebsten so schön. Hach, Urlaube sind doch wirklich etwas feines. Und wie fasziniert, dass du 1 Jahr in Irland gelebt hast, wow! Hut ab, dass war bestimmt super aufregend. Read Less
Janika
to AlinaKunterbunt
Liebe Alina, hach, vielen Dank! Das freut mich zu hören
Stella
Huhu Janika :) ein sehr schöner Einblick. Irland steht auch auf meiner Bucket Liste. Liebe Grüße, Stella
Janika
to Stella
Liebe Stella, dankeschön! Auf der Bucket Liste steht Irland zurecht! Ich finde, jeder sollte dieses wunderschöne Land einmal bereisen
Nicci Trallafitti
Hach, richtig schön liebe Janika
Janika
to Nicci Trallafitti
Das war es wirklich! Und die Vermieter unglaublich herzliche Leute. Man hat sich direkt heimelig und pudelwohl gefühlt